Autor: Alois Winter

Volksschauspiel Mühlhiasl

Im Jahr 2003 wurde erstmalig ein Freilichtspiel bei der Mühle in Apoig aufgeführt „Mühlhiasl, die Legende von Apoig“

Mühlhiaslspiel

Die Legende von Apoig

„Da Woid wird licht, wia an Bettelmann sei Rock.“ Nach der Überlieferung wurde vor über 200 Jahren dieser legendäre Satz vorausgesagt. Kein Geringerer als der über unsere Grenzen bekannte Mühlhiasl wahrsagte dieses Naturereignis. Treffsicher und wahr, betrachtet man heute unsere Umwelt.

Die zahlreichen Überlieferungen und Nachforschungen zugrunde gelegt, schrieb der Lintacher Autor und Regisseur Alois Winter das in Mundart gehaltene Volksschauspiel „Mühlhiasl – Die Legende von Apoig.“ Es wird an historischer Stätte, bei der Mühlhiaslmühle in Apoig aufgeführt.

Das Stück befasst sich mit dem Leben der damaligen „Heislleit“ und der Armut der Landleute. Mittendrin der Mühlhiasl, welcher mit Müh und Not sein Leben fristet und immer wieder mit dem „Bänkabräumen“, seiner Vorhersage des Weltuntergangs, die Bevölkerung in Furcht und Schrecken versetzt.

Dem Autor dieses Schauspiels kommt es nicht zu sehr auf authentische Ereignisse an, sondern er lässt das Zeitgeschehen mit in die Spielhandlung einfließen. Ziel ist auch, die Zuschauer in unserer schnelllebigen Zeit ein wenig zum Nachdenken anzuregen.

 

Mühlhiasl – der Waldprophet

Im 19. Jahrhundert war Apoig bekannter als Hunderdorf, denn auf der dortigen Mühle (Spielort) lebte einst der bekannte Seher und Prophet Mühlhiasl.

Aus der Zeit, in der der Mühlhiasl gelebt hat, gibt es keine schriftlichen Zeugen. Was man heute so hört und erzählt, wurde viel später niedergeschrieben. Gelebt hat der Mühlhiasl der Überlieferung nach Ende des achtzehnten und Anfang des neunzehnten Jahrhunderts in den beiden noch existierenden Klostermühlen der Prämonstratenserabtei Windberg. Dabei lebte er wohl die längste und letzte Zeit in der „oberen Klostermühle“ der Apoigermühle. Das Kloster verstiftete ihm die Mühle und der Hiasl arbeitete somit als Müller. Als ihm das Lehen von der Abtei entzogen wurde, verdingte sich der Mühlhiasl als „Mühlenrichter“. Seine letzten Tage war der Mühlhiasl wohl ständig auf Wanderschaft und somit erklärt sich auch, dass seine letzte Ruhestätte nicht sicher bestimmt werden konnte.

Übrig geblieben sind vom Mühlhiasl sein langjähriger Wohnort, die Apoiger Mühlhiaslmühle, sowie unzählige Legenden und Weissagungen vom und über den Mühlhiasl.