In der Komödie zieht der heimische Autor und Regisseur Alois Winter Parallelen der Lebensgeschichte von Adele Spitzeder, die um 1870 eine der bekanntesten Frauen in Deutschland war.
Auf der Bühne war sie nicht gerade vom Erfolg verwöhnt, dafür umso mehr mit ihrer Bank erfolgreich: Die 1832 in Berlin geborene, in München aufgewachsene Adele Spitzeder. Nach einigen Wanderjahren als Schauspielerin kehrte sie 1868 mittellos nach München zurück. Sie eröffnete in einem Hotel ihre spätere Bank. Freudig verbreiteten die ersten Anleger die Nachricht, dass man von Madam Spitzeder die hohen Zinsen gleich bar auf die Hand ausbezahlt bekommt. Der Andrang war so stark, dass sie in kurzer Zeit Millionärin wurde und durch ihren luxuriösen Lebensstil auffiel. Als einige Anleger ihr Geld zurück haben wollten, flog der ganze Schwindel auf. Spitzeder wurde für drei Jahre und zehn Monate ins Zuchthaus gesteckt.
Fasziniert von dieser wahren Lebensgeschichte, kreierte der Autor und Regisseur in freien künstlerischen Assoziationen seinen Schwank um Adele Spitzmeisl, wie er sie nennt, ohne einen Anspruch auf authentische Ereignisse zu begründen. Spitzmeisl, einquartiert beim Gasthaus „Zum Ochsen“ bringt mit ihren Bankgeschäften und hohen Zinszahlungen den Direktor der örtlichen Bogenbachtal-Bank in Existenznot. Es spielen sich viele Turbulenzen ab. Nicht umsonst heißt der Komödientitel treffend „S`Geld stinkt net“!
Das Freilichtspiel ist eine bis zum Schluss spannende, fröhlich-heitere Inszenierung mit örtlichen Laiendarstellern in Mundart. Es wirken 18 Personen in Sprechrollen mit, weiterhin rund 10 Kinder und evtl. sonstige Komparsen. Gespielt wird in idyllischer Freilichtkulisse bei der alten Mühlhiasl-Mühle in historischen Kostümen.