Hallenbad nach Umbau wiedereröffnet

Einweihung Hallenbad

Vorbericht zur Wiederinbetriebnahme und Einweihung des generalsanierten Hallenbades mit Lehrschwimmbecken in Hunderdorf

am Sonntag, 27. September 2019

Beginn: 11:30 Uhr

 

 

Hunderdorf (jp)

Badespaß auch in der Zukunft gewährleistet – generalsaniertes Hallenbad mit Lehrschwimmbecken wird am Freitag eingeweiht und der Öffentlichkeit übergeben. - Tag der offenen Tür am Samstag mit stündlichen Führungen

 

Die Gemeinde Hunderdorf hat ein Zeichen gesetzt und das sanierungsbedürftige, 45 Jahre alte Hallenbad nicht geschlossen. Während aus Statistiken, Presseberichten und Fernsehsendungen zu erfahren ist, dass immer mehr Bäder schließen müssen, weil vielen Kommunen das Geld für Sanierung und Betrieb fehlt. In den vergangenen 20 Jahren wurde jedes zehnte Bad geschlossen und die Hälfte der noch offenen Schwimmbäder soll sanierungsbedürftig sein. Auch diesem Negativtrend, dass Kinder nicht mehr sicher schwimmen können, wird in Hunderdorf entgegengewirkt. Der Gemeinderat hat sich gegen diesen Trend gestemmt und sich bereits im Jahre 2015 für eine Generalsanierung ausgesprochen. Man war und ist sich sicher, dass die rund 2 Millionen Euro Baukosten eine Investition in die Zukunft sind. Nicht nur der Grund- und Mittelschulstandort wird dadurch gestärkt, weil die Schüler und Schülerinnen des Schulverbandes Hunderdorf, des Mittelschulverbundes Hunderdorf-Mitterfels-Stallwang, aber auch aus benachbarten Schulen die neu sanierte Badeanlage nutzen, das Schwimmen erlernen und den Schwimmsport vertiefen können. Die örtlichen Vereine, das Schwimmen vermittelnde Organisationen und die Öffentlichkeit können sich in den nächsten Jahren über ein ansprechend neu gestaltetes Hallenbecken mit Beckenbeleuchtung, eine attraktive Schwimmhalle mit Akustikwänden aber auch modernisierte Umkleide- und Toilettenanlagen freuen. Denn das Hallenbad ist zwar hauptsächlich eine Einrichtung der Schwimmerziehung und des Schwimmsports, aber auch ein öffentlicher Ort, an dem Menschen zusammenkommen können, die sonst nur wenig miteinander zu tun haben.

Das Wasser hat die Menschen schon immer angezogen und fasziniert.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden in Deutschland sogenannte Badeanstalten. Als Badeanstalt bezeichnet man historisch, aus dem Althochdeutschen „bat“, übersetzt als ‚warm baden‘. Eine Einrichtung, in der etwa aus hygienischen oder gesundheitlichen Gründen Bäder genommen werden können.

Seit jüngerer Zeit bezeichnet man solche Einrichtungen als Hallenbad, das ist ein in geschlossenen Räumen angelegtes Schwimmbad.

Das Hunderdorfer Hallenbad mit Lehrschwimmbecken konnte 1974 in Betrieb genommen werden. An dieser Stelle muss noch heute dem damaligen Staatsminister für Umweltfragen Alfred Dick, der sich in besonderer Weise für die Verwirklichung des Projektes verdient gemacht hatte, der Dank der Gemeinde Hunderdorf ausgesprochen werden. Schon damals wurde diese schulische Einrichtung von den politischen Vertretern der Gemeinde, der Regierung und der Staatsregierung als so wichtig erachtet, dass die damaligen Baukosten in Höhe von 755.717,60 DM mit einem Fördersatz von 55 %, gefördert worden waren. Die Gemeinde leistete sich schon damals, als eine der wenigen Gemeinden im Landkreis ein eigenes beheiztes Lehrschwimmbecken. Es finden sich in historischen Schriften immer wieder Hinweise zum Hallenbad Hunderdorf Textpassagen finden, wird dort erwähnt, dass sich die intensive Schulung in der Sportart Schwimmen positiv auf die Leistungen und das Selbstwertgefühl der Schüler auswirkt.

 

Förderungen durch den Freistaat Bayern und die Bundesrepublik Deutschland

 

In gut einem Jahr konnte die Generalsanierung umgesetzt werden. Die Baukosten belaufen sich auf 2.013.634,42 Euro.

Durch den Freistaat Bayern wurde eine Förderung nach dem Finanzausgleichsgesetz 1.058.000 Euro für die Generalsanierung in Aussicht gestellt. Eine Teilauszahlung ist bereits erfolgt. Das Projekt zur Sanierung raumlufttechnischer Geräte wurde durch die Nationale Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert und über den Projektträger Jülich wurde die Zuwendung in Höhe von für die Erneuerung der raumlufttechnischen in Höhe von 46.575,00 Euro bereits ausgezahlt.

 

Auf Klimafreundlichkeit und Ressourceneinsparung Wert gelegt

 

Hervorzuheben ist auch die Anstrengungen der Gemeinde, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Mit der Erneuerung der Schwimmbad- und Raumlufttechnik und deren Abstimmung auf die neue Mess- und Regeltechnik lässt sich nunmehr eine CO2-Minderung von 636 Tonnen auf die Lebensdauer gerechnet erwarten. Darüber hinaus ergeben sich durch die komplette Erneuerung der Schwimmbad-, Regel- und Steuerungstechniken erhebliche Energie- und Effizienzeinsparungen beim Strom-, Wasser-, und Desinfektionsmittelverbrauch. 

 

Mit dem Abschluss der vorgenommenen Generalsanierung kann am Freitag, den 29. September die gesamte Einrichtung wieder ihrer Bestimmung übergeben werden. Am Tag darauf findet ein „Tag der offenen Tür“ statt.

Zur Modernisierung des Lehrschwimmbeckens, der Sanitär- und Umkleideräume, der Erneuerung des Leitungssystems, die Erneuerung der technischen Anlagen, wie Schwimmbad-, Lüftungs-, Gebäudeleit-, und Elektrotechnik hat sich der Gemeinderat für eine komplette Sanierung und Modernisierung des Schwimmbadbereiches, also einer Generalsanierung, ausgesprochen. Gerade in den heutigen Zeiten, in denen statistisch nachgewiesen, immer weniger Kinder die Technik des „Schwimmens“ erlernen und aneignen, soll gegengesteuert werden, war sich der Gemeinderat seiner Verantwortung für die schulische Bildung und Ausbildung als Träger der Grund- und Mittelschule sehr wohl bewusst.

Der Grund- und Mittelschulstandort Hunderdorf verfügt heute wieder über ein attraktives, dem neuesten Stand der Technik entsprechendes Hallenbad samt einem Lehrschwimmbecken, das den Anforderungen der schulischen Sport- und Schwimmerziehung entspricht. Umso erfreulicher ist es aber, dass diese Badeeinrichtung aber auch Kinder, Jugendlichen, Erwachsenen, Ortsvereine, Einrichtungen zur Vermittlung der Schwimmerziehung aber auch erwarteten Badegästen zur Verfügung steht und nun wieder mehr Spaß machen wird.

 

Gelungenes Ambiente

 

Gestalterisch haben Christian Illner, Firmenchef des Architekturbüros HIW Hornberger, Illner, Weny mbH und sein bauleitender Architekt Josef Hartl, sowohl der Schwimmhalle, als auch den Umkleideräumen und den Duschbereichen zu einem stimmigen, neuen Erscheinungsbild verholfen. Mit der Farbe Blau. Blau soll die Kommunikation und Sachlichkeit, sowie die Präzision der Gedanken fördern.

Und der Farbe Orange. Sie wirkt aufbauend und leistungssteigernd, anstrengend und anspornend. Diese beiden Farben fanden Eingang in den Umkleide- und Duschräumen für männliche und weibliche Besucher, hier auch optisch stehend für die Geschlechtertrennung.

Die Farbe Blau in verschiedenen Nuancen ist auch in der Schwimmhalle und bei der neuen Sitz- und Ruhebank und im Lehrschwimmbecken mitbestimmend. Zusammen mit Schwimmhallenboden, mit in schwach beige gehaltenen Fußbodenfliesen, konnte im Zusammenwirken mit den Akustik-Wandverkleidungen aus Buchenholz eine eindrucksvolle Gesamtkomposition erreicht werden. Besondere Effekte erwarten den Badegast, ob jung oder alt, nach Einbruch der Dunkelheit. Mittels der im Becken integrierten Unterwasserbeleuchtungen lassen sich mittels variabler, verschiedenfarbiger Lichteinstellungen beindruckende Beleuchtungseffekte, auch kombinierbar mit musikalischen Einspielungen, darstellen und besondere Stimmungen erzeugen. Hierdurch kann den Besuchern der Schwimmhalle eine besondere Note und stimmungsvoller Badespaß geboten werden.

 

Der Fachplaner Otto Huml erstellte die Heizungs- Lüftungs- und Sanitärkonzeptionen und deren bauliche Umsetzung auf drei Geschossebenen.

 

„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es."

 

Wäre die Baumaßnahme unter einem Motto gestanden, so wäre sicherlich das Zitat von Erich Kästner zutreffend. Bürgermeister Hans Hornberger und Gemeinderat sind und waren unisono immer der festen Überzeugung, dass mit der durch die Gemeinde getätigte Maßnahme hier etwas „Gutes“, in Angriff genommen wird und letztendlich geschaffen wurde. Diese gilt in zweierlei Hinsicht: Werterhaltung einer Infrastruktureinrichtung und Stärkung des Schulstandortes mit Weitblick und Zukunftsorientierung.

Hätte die Gemeinde die Generalsanierung nicht in Angriff genommen, den finanziellen Kraftakt gewagt und durchgezogen,

was wäre dann gewesen?

Es wäre gekommen, wie es immer wieder in den Medien dargestellt wird und wie es die neuesten Statistiken verdeutlichen.

Immer mehr öffentliche Schwimmbäder, sei es Hallen- oder Freibäder müssen aus monetären Gründen geschlossen werden, mit der Folge, dass immer weniger Kinder oder Jugendliche das Schwimmen erlernen können, oder sich in dieser Sportart.

 

Wünsche für die Zukunft

 

Die Gemeinde wünscht Allen, die dieses neu erstrahlende Hallenbad mit Lehrschwimmbecken in den künftigen Jahren und Jahrzehnten nutzen werden, dass sie hier eine erlebnisreiche, unfallfreie und vor allem glückliche Zeit erleben.

 

Möge es durch die Unterstützung der Schulen, der Vereine oder auch der externen Einrichtungen gelingen, möglichst vielen Kindern, Jugendlichen, Schülerinnen und Schülern das Schwimmen beizubringen oder ihre Schwimmfähigkeiten zu verbessern.

 

Das generalsanierte Hallenbad ist selbstverständlich auch nach der Generalsanierung für Ehrenamtskarteninhaber kostenlos zu nutzen. Der Schulverband Hunderdorf ist Akzeptanzstelle der bayerischen Ehrenamtskarte im Landkreises Straubing-Bogen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Herzliche Einladung zum „Tag der offenen Tür“ im Hallenbad Hunderdorf mit stündlichen Führungen durch die gesamten sanierten Räume

 

Die Gemeinde Hunderdorf lädt alle Interessierte sehr herzlich zu einem „Tag der offenen Tür“ ein. Am Samstag, 28.09.2019 besteht in der Zeit von 9:00 Uhr bis 16:00 Uhr die Möglichkeit das Hallenbad, alle Räumlichkeiten, insbesondere auch den Technikbereich im zweiten Untergeschoss, zu besichtigen. Um Ihnen nähere Einblicke in die Räumlichkeiten und auch bau- und technische Besonderheiten erläutern zu können, finden zu jeder vollen Stunde Führungen durch den Fachplaner Otto Huml und Gemeinderat und Hausmeister Leo Reiner statt. Treffpunkt ist der Kassenbereich zum Schwimmbad.

 

 

 

 

 

 

2 Millionen Euro       -           Wo sind sie verbaut?

Daten und Fakten zur Generalsanierung des Hunderdorfer Hallenbads mit Lehrschwimmbecken, Umkleide- und Sanitär- und Toilettenbereich und dem Technikbereich im zweiten Untergeschoss.

 

Schwimmbadtechnik

  • Demontage und Entsorgung der vorhandenen drei Schwallwasserbehälter, drei Tonnen Filtermaterial
  • Komplette Erneuerung der vorhandenen Schwimmbadtechnik
  • Erneuerung des Beckenkopfes
  • Änderung der Beckenhydraulik von Horizontal- auf Vertikaldurchströmung
  • Beckengröße: ca. 17 x 8 Meter, Aufbereitungsvolumen 72 m³ in der Stunde
  • Umfassende Demontage und Entsorgung der bestehenden Schwimmbadtechnik
  • Verbau von zwei 36 m³/h-Mehrschichtfiltern
  • Schwallwasserbehälter, 8 x 1,5 x 1,5 Meter mit Niveauregulierung und Pumpstationen und Pumpen
  • Desinfektion- und Dosiertechnik mit Elektrolyseanlage für Chlorherstellung aus Siedesalztabletten
  • Dosieranlagen für pH-Senkung und Flockung
  • Mess-, Steuer- und Regeltechnik mit Steuerschrank
  • Sieben Unterwasserscheinwerfer mit Lichtsteuerung
  • 24 Rinnenabläufe und 18 Strahleneinläufe am Schwimmbecken
  • Verrohrung für alle Medien auf einer Länge von rund 450 Metern

Kosten: rund 342.000 Euro

Gebäude- und Leittechnik:

  • Erneuerung zweier Lüftungsgeräte samt Schalt- und Regeleinrichtungen, eines in der Schwimmhalle mit einem Umwälzvolumen von 6000 m³/h, eines für die Umkleideräume mit 4.400 m³/h.
  • Nahezu gänzliche Erneuerung der Lüftungskanäle für die Schwimmhalle und Erweiterung für die Umkleiden
  • Verbau von ca. 120 m² Luftleitungen und ca. 270 m² Formstücken
  • Brandschutztechnische Ertüchtigung mit elf Brandschutzklappen zum Absperren von Luftleitungen zwischen zwei Brandabschnitten. Einbau von Kanalrauchmeldern.

Kosten: rund 207.000 Euro

Elektroarbeiten:

  • Demontage und Entsorgung von ca. 1250 Meter Kabel/Leitungen.
  • Neumontage von Installationsgeräten (Schalter, Taster, Steckdosen), vier Warmluft-Haartrockner, Bewegungs- und Präsenzmeldern,
  • Elektroakustische Anlage mit vier Lautsprechern für die Schwimmhalle mit 10 Deckeneinbaulautsprechern für Umkleiden und Duschen
  • Neuverlegung von ca. 1.800 Meter Kabel/Leitungen und ca. 300 Meter Wand- und Deckenkanäle.

Kosten: rund 62.000 Euro

Mess-, Regel- und Steuertechnik

  • Schaltschrankrückbau, Softwarebereinigung und Inbetriebnahmen

Kosten: rund 21.000 Euro

Heizung/Sanitär

  • Demontage und Entsorgung von Heizkörpern, ca. 400 m Rohrleitungen
  • Neuanbindung von Schwimmbadwärmetauschern und Lüftungsgeräten
  • Abwassertechnische Anbindung von vier kompletten WC-Anlagen
  • Montage von Bodenabläufen Edelstahlschlitzrinnen und Fallrohren zu Grund – und Sammelleitungen

Kosten: ca. 107.000 Euro

Dämmarbeiten

  • Wärmedämmungen bei Heizung/Sanitär/Lüftung an ca. 400 Meter Leitungen

Kosten: ca. 21.000 Euro

Schreinerarbeiten:

  • Akustik-Wandverkleidung auf rund 200 m² und Innentüren

Kosten: ca. 108.000 Euro

Anstricharbeiten:

  • Jeweils rund 1200 m² Untergrundvorbereitung und Wandanstrich, ca. 250 m² Bodenbeschichtung

Kosten: ca. 23.000 €

Schlosserarbeiten:

  • Startblöcke, Handläufe, Podeste

Kosten: ca. 23.000 Euro

Fliesenarbeiten:

  • Wand- und Bodenfliesen in Umkleideräumen, Duschen und WC`s
  • Schwimmbadbecken und Bodenfliesen in der Schwimmhalle

Kosten: ca. 298.000 Euro

Trockenbauarbeiten

  • 310 m² abgehängt Raumdecken, 60 m² Vorsatzschalen und 50 m² Verkleidungen

Kosten: ca. 23.000 Euro

Baumeisterarbeiten

  • Demontage Boden- und Wandfliesen/Estrich in der Schwimmhalle, sowie Sanitär- und Umkleidebereich
  • Beckenkopfdemontage und Erneuerung
  • Hallenbecken betonieren
  • Sämtliche Beton- und Maurerarbeiten

Kosten: ca. 350.000 Euro

Trennwände/Umkleiden

Kosten: ca. 27.000 Euro

Sonstige Kosten

  • Planung, Statik, Abwasserleitungen auf dem Grundstück, Baunebenkosten, Ausstattungen, Bohrungsarbeiten, Verglasungsarbeiten, Kernbohrungen, Sonstiges

Kosten: ca. 401.000 Euro