Im Rahmen der diesjährigen Bürgerversammlung gab Bürgermeister Hans Hornberger ein Rückschau auf die laufenden bzw. abgeschlossenen Maßnahmen und informierte über die geplanten Aktivitäten 2020 in der Gemeinde Hunderdorf.
Im Rahmen der Bürgerversammlung, zu der gut 60 Bürgerinnen und Bürgerinnen in den Saal des Gasthofes Baier-Edbauer gekommen waren, gab Erster Bürgermeister neben den Entwicklungszahlen der Gemeinde auch Informationen zur finanziellen Lage der Gemeinde. Mit einem Schuldenstand von rund 90 Euro pro Einwohner zum Ende des Jahres sei die Gemeinde trotz vieler angegangener Bau- und Infrastrukturmaßnahmen nahezu schuldenfrei, so der Gemeindechef. Im Bereich der Erschließung von kostengünstigen Wohnbauland konnte die Erschließung des Baugebietes Lindfeld III mit 28 Bauparzellen bei einem Kostenvolumen von 1.060.000 Euro abgeschlossen werden. Im allgemeinen Wohngebiet Hochfeld West herrscht bereits rege Bautätigkeit der Grundstückserwerber, aktuell sind nur noch zwei Parzellen zu vergeben. Nach der Gewerbegebietserschließung Breitfeld Ost konnte im April die Einweihung des Betriebsgebäudes mit Fertigungshallte der Gewerbeneuansiedlung der Fa. SCHARR TEC gefeiert werden. Nochmaligen Dank sprach der Bürgermeister der Otto-F.-Scharr-Stiftung für die Überlassung einer Spende von 10.000 Euro für soziale und kulturelle Zwecke aus. Geschaffen werden konnten auch neue Parkmöglichkeiten zwischen Pfarrbüro und Rathaus. Vermelden konnte der Gemeindechef, dass die Geh- und Radwegbrücke entlang der Staatsstraße St 2139 bei einem Kostenaufwand von rund 58.000 Euro für die Sanierung des Stahlunterbaus und den neuen Holzüberbau. Stolz verwies Hornberger, dass die Gemeinde am 27. September die Einweihung des generalsanierten Hallenbads mit Lehrschwimmbecken feiern konnte. Mit diesem finanziellen Kraftakt der 2-Millionen-Euro-Maßnahme ist gewährleistet, dass auch in Zukunft den Kindern und Jugendlichen das Schwimmen gelernt werden kann und diese Infrastrukturinvestition den Badegästen wieder zur Verfügung steht, hob der Gemeindechef hervor. Dank sagte er den Fördergebern, dem Freistaat Bayern für die Unterstützung mit Fördergeldern in Höhe von 1.058.000 Euro und dem Bundesumweltministerium für die Förderung aus der Klimaschutzinitiative von 46.575 Euro. Einen Wermutstropfen gab es in 2019 mit dem Ableben des Ehrenbürgers der Gemeinde, Kornel Klar. Bürgermeister Hornberger würdigte die herausragenden Verdienste des Ortschronischen um die Gemeinde und auf dem Gebiet der Erforschung der Heimatgeschichte. Auch im kulturellen Bereich sei einiges initiiert worden, so konnte die Hunderdorfer Blaskapelle ihre zweite CD präsentierten, das Sommerferienprogramm fand überwältigenden Zuspruch und in der Kirche Hofdorf feierte man den Tag des offenen Denkmals mit einem Orgel- und Cembalokonzert. Als Ausblick der Ziele für das kommende Jahr 2020 nannte das Gemeindeoberhaupt die anstehenden brandschutztechnischen Sanierungen für die Grund- und die Mittelschule konzeptionell zu erarbeiten und die Förderbeantragung vorzunehmen. Sobald die förderrechtlichen Voraussetzungen gegeben sind, wird auch die Generalsanierung der Turnhalle vorangetrieben. In der nächsten Gemeinderatsitzung werden die Weichen gestellt, für die Aufstellung eines Bebauungsplanes Steinburg West für ein Wohnbaugebiet von voraussichtlich 15 Baugrundstücken und die Billigung der Ausführungsplanung für die Baumaßnahmen der einfachen Dorferneuerung Steinburg, um die Ausschreibung noch heuer durchzuführen und im kommenden Jahr die Bauarbeiten beginnen zu können. Die Erarbeitung eines Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) ist Voraussetzung um Fördermittel aus der Städtebauförderung generieren zu können und die Weiterentwicklung des Gebäudekomplexes des ehem. REWE-Marktes in ein Bürger- und Vereinshaus voranzutreiben zu können. Auch die Suche nach einem geeigneten Grundstück zur Schaffung von Einrichtungen für Senioren wird ein weiterer Zukunftsschwerpunkt für die seinem Bürgermeisteramt nachfolgende Person sein, hob Hornberger hervor.
Architektin Rowitha Schanzer vom Architekturbüro MKS, Ascha, stellte im Anschluss an die Ausführungen des Bürgermeisters die Inhalte und Ziele des ISEK vor. Hunderdorf kann der Bevölkerung auf den Infrastrukturbereichen Handel, Handwerk, Dienstleistung, bei der Versorgung im Gesundheitssektor, bei Schule und Bildung und bei Freizeit und Sport, beim Dorfleben einiges bieten. Erfreulich sei auch, dass kaum Gebäudeleerstände vorlägen, der Baulandbedarf gedeckt werden kann und Arbeitsplätze vor Ort geboten werden. Verbesserungsbedarf kann im Mangel an Versammlungsräumen und Seniorenbetreuungseinrichtungen festgestellt werden. Kleinere Wohnungen für junge Leute, Senioren und Lehrlinge fehlten ebenso wie eine Jugendtreff, das Gastronomieangebot sei rückläufig. Mögliche Maßnahmen sind die Schaffung von zentrumsnahen Senioren-Tageseinrichtungen, die Angebote für Jugendliche auszubauen, z.B. durch Umnutzung des ehem. REWE und die innerörtlichen Leerstände zu prüfen, was die Gemeinde bereits im Rahmen des Vitalitätschecks im Rahmen der ILE nord 23 vornimmt. Weiter zeigte Frau Schanzer Auszüge aus der Machbarkeitsstudie „Bürgerzentrum für Hunderdorf“ mit räumlichen Nutzungsmöglichkeiten durch die Vornahme von Gebäudeveränderungen auf. Abschließend stellte die Rednerin fest, dass die Bürgerinnen und Bürger Wünsche und Anregungen zum ISEK und zum künftigen Nutzungskonzept des ehem. REWE-Komplexes bei der Gemeinde einbringen können. Aus der Runde der Bürgerversammlungsteilnehmer wurden Fragen zur gemeindlichen Reinigungs- und Sicherungsverordnung zum Winterdienst für Gehbahnen entlang der Privatgrundstücke, zu erwartenden Auswirkungen der Neuveranlagung der Grundsteuer, sowie zu verkehrsrechtlichen Belangen vorgetragen und beantwortet. Mit dem Lob eines Bürgers, dass die Generalsanierung des Hallenbades vollauf gelungen sei, endete die informative Bürgerversammlung 2019, die letzte unter der Ägide des Ersten Bürgermeister Hans Hornberger.