Vorgezogen zum Volkstrauertag gedachte am Samstagabend die Pfarrei und die politische Gemeinde der Gefallenen, der Verschollenen und der Vermissten der beiden Weltkriege, aber auch der Gewalt- und Kriegsopfer dieser Tage vor dem Kriegerdenkmal.
Nach der Gedenkfeier am Steinburger Kriegerdenkmal nahmen Bürgermeister, Gemeinderäte, der Krieger- und Soldatenkameradschaft, der VdK-Ortsverband und die vier Ortsfeuerwehren, Au vorm Wald, Gaishausen, Hunderdorf und Steinburg und Pfarrangehörige Aufstellung am Ehrenmal.
Pfarrer Martin Müller stellte auf dem Kirchenvorplatz in seiner Einführung heraus: „Die grauen Novembertage sind auch Tage des Gedenken an Verstorbene und unser eigenes Sterben. So haben wir es auch an Allerheiligen und Allerseelen begangen“. Dabei hob der Dekan auch hervor: Frieden ist ein kostbares Geschenk, das wir von Gott erhoffen und erbitten dürfen“. In den Fürbitten wurde allen Opfern der Kriege, aber auch allen Opfern von heute gedacht und gemäß dem Anlass das Gebet der Vereinten Nationen vorgetragen.
Bürgermeister Max Höcherl resümierte, dass der heutige Tag, ein Tag des Gedenkens und der Trauer ist. Die Menschen halten inne, um der vielen Männer, Frauen und Kinder zu gedenken, die einst aus ihrem Alltag herausgerissen wurden und ihr Leben verloren durch Krieg und Terror zu gedenken. Die beiden Weltkriege liegen mittlerweile zwei Generationen zurück und doch wirkt bis heute nach was damals geschehen ist. „Wer die Zeit noch selbst erlebt hat, kommt nicht los von dem, was er durchmachen musste. Und auch diejenigen, die diese Zeit nur aus Erzählungen ihrer Eltern und Großeltern oder aus Dokumenten kennen, sind getroffen von dem, was sie gehört und gelesen haben. Leid und Tod, Grausamkeit und Unbarmherzigkeit lassen niemanden unberührt“, so Höcherl.
Weiter rief der Bürgermeister in Erinnerung, das seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs kein Jahr vergangen ist, ohne dass es nicht irgendwo auf der Welt zu blutigen Auseinandersetzungen gekommen wäre.
Heute wie damals müssen wir erleben, dass es nicht gelingt, bestehende Krisen friedlich zu lösen oder das Entstehen neuer Konflikte zu verhindern. Gerade deshalb ist es das Gebot der Stunde, sich nicht an Gewalt zu gewöhnen, sondern sich in Erinnerung zu rufen, dass bei all diesen Auseinandersetzungen Menschen ihr Leben verlieren.
Die Böllerschützen erinnerten mit drei Böllerschüssen symbolisch an die schrecklichen Kriegsereignisse. Mit der Nationalhymne und der Bayernhymne, intoniert von der Blaskapelle Hunderdorf unter ihrem musikalischen Leiter Lothar Klein, fand der Gedenktag einen seiner Bedeutung angemessenen würdigen Abschluss.