Die Kooperation für einen Mittelschulverbund Hunderdorf-Mitterfels-Stallwang, die Aufstellung des Haushaltsetats 2010 mit 755.900 Euro und das öffentliche Büchereiwesen waren Kernpunkte der Schulverbandsversammlung, die im Rathaus in Hunderdorf stattfand.
Zunächst ging es unter Leitung des Verbandsvorsitzenden Bürgermeister Hans Gstettenbauer (Windberg) um die Neugestaltung der Bücherei in Hunderdorf. Dabei wurde ein geeigneter neuer Raum im Erdgeschoss der Hauptschule mit unmittelbarem Zugang besichtigt und als gut geeignet befunden. Sonach erläuterte Doris Glonegger von der Landesfachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen, Regensburg, die Ziele, Konzeption und Einrichtung einer neuen Gemeindebibliothek in Hunderdorf. Die bisherige Bücherei und der Medienbestand sind veraltet, sodass dringend eine Neukonzeption anstünde. Es gelte, so Glonegger, die Bereitstellung eines aktuellen attraktiven Medienbestands für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu schaffen. Zudem sei eine Leseförderung durch geeignete Medienangebote in Kooperation mit der Schule und den Kindergärten sowie Veranstaltungsarbeit wichtig.
Vom derzeitigen Bücherbestand von 8.148 wären ca. 4.000 Bücher zu übernehmen, die anderen auszusondern. Zielbestand sei es, 6.000 aktuelle Medien bereitzustellen, was eine Neuanschaffung von 2.000 Stück bedeute.
Nach Ansicht von Frau Glonegger, die bei der Auswahl die Unterstützung ihrerseits von der Landesfachstelle zusicherte, müsste der Medienetat aufgestockt und insbesondere die Kinder- und Jugendliteratur erweitert sowie die Sachbücher stark ausgebaut werden. Wichtig wäre es auch CD`s, Spiele und DVDs neu einzuführen, ebenso Zeitschriften. Wichtig wäre es auch eine EDV- Bibliotheksverwaltung einzuführen.
Für 2010 wäre eine Investition für die Einrichtung von rund 20.000 Euro und für die Medienergänzung mit 10.000 Euro notwendig sowie eine EDV-Ausstattung mit 4.000 Euro. Zu den Gesamtkosten von rund 34.000 Euro stünde eine maximale Förderung von 13.600 Euro in Aussicht. Nach Erörterung war sich die Schulverbandsversammlung einig, dass eine Neukonzeption geboten sei, um eine breite und erfolgreiche Akzeptanz der Bibliothek in der gesamten Bevölkerung zu erreichen. Eine Entscheidung wurde zur nächsten Sitzung vertagt, da noch nähere Informationen zur Ausstattung und die laufenden Betriebskosten zur Entscheidungsfindung zu ermitteln sind.
Sodann gab der Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses, Bürgermeister Hans Hornberger, den Prüfbericht über die örtliche Prüfung der Jahresrechnung 2009 bekannt. Besondere Prüfungsfeststellungen erfolgten nicht und die Schulverbandsversammlung stellte das Jahresrechnungsergebnis in den Solleinnahmen und –ausgaben mit 710.624 Euro fest. Zugleich wurden auch unausweichliche Haushaltsüberschreitungen gebilligt und Entlastung erteilt.
Schulverbandsvorsitzender Hans Gstettenbauer verwies auf den vorgelegten Entwurf des Haushaltsplans für das Jahr 2010, der nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten und entsprechend den Anforderungen erstellt wurde. Kämmerer Josef Michl erläuterte ergänzend den Vorbericht sowie die Einnahmen und Ausgaben in größeren Haushaltsansätzen. Nach Erörterung wurde von den sieben Verbandsmitgliedern der Haushaltsplan 2010 angenommen und die entsprechende Haushaltssatzung erlassen. Sie schließt ab in den Einnahmen und Ausgaben im Verwaltungshaushalt mit 710.700 Euro und im Vermögenshaushalt mit 45.200 Euro. Der gesamte Schuletat beziffert sich somit auf 755.900 Euro. Der durch sonstige Einnahmen nicht gedeckte Bedarf (Umlagesoll zur Finanzierung der Ausgaben) wurde mit 550.700 Euro festgesetzt. Es ergibt sich somit bei 293 Verbandsschülern eine Schulverbandsumlage je Verbandsschüler mit 1.879 Euro. Die Schulverbandsumlage errechnet sich für die einzelnen Mitgliedsgemeinden wie folgt: Hunderdorf 358.989 Euro (191 Schüler), Neukirchen 71.422 Euro (38) und Windberg 120.289 (64). Die größeren Einnahmen für den Schulverband sind die Gebühren für die Mittags- und Nachmittagsbetreuung mit 5.500 Euro sowie Gebühren für die offene bzw. gebundene Ganztagsklasse mit 26.000 Euro sowie Zuschüsse für die Mittags- bzw. Nachmittagsbetreuung und Bücherei mit 14.300 Euro. Die Haupteinnahme stellt der Staatszuschuss für die Schülerbeförderung mit 90.000 Euro dar. Die gewichtigen Ausgaben sind die Personalkosten mit 168.900 Euro, die Unterhaltungs- und Bewirtschaftungskosten der Schulgebäude mit 99.800 Euro, die Schulhausmiete und Kopiererleasing mit 168.100 Euro, der Schulaufwand mit 45.200 Euro, die Mittagsverköstigung mit 31.300 Euro, die Jugendsozialarbeit mit 7.000 Euro sowie die Schülerbeförderungskosten mit 163.400 Euro.
Zum nächsten Tagesordnungspunkt legte Verbandsvorsitzender Gstettenbauer den vorbesprochenen Kooperationsvertrag zur Bildung eines Mittelschulverbundes Hunderdorf-Mitterfels-Stallwang vor. Nach dem Bayerischen Mittelschulkonzept können die Hauptschulen in Bayern im Schuljahr 2010/11 zur Mittelschule weiter entwickelt werden. „Auch wir wollen für unsere Hauptschule zukunftsweisend das Gütesiegel „Mittelschule“ zuerkannt bekommen“, konstatierte Verbandsvorsitzender Gstettenbauer auch namens seiner Bürgermeisterkollegen Hornberger und Seidenader. Wichtig sei dabei, in einem größeren Schulverbund ein Ganztagesangebot, ein Angebot zum mittleren Schulabschluss sowie der drei berufsorientierten Zweige Technik, Wirtschaft und Soziales anzubieten. Besondere Bedeutung komme auch der individuellen modularen Förderung der Schüler im Klassenverband zu. Nachdem einzelne Schulen zukünftig allein die Voraussetzungen nicht schaffen können, ist unter Weiterführung der bereits bestehenden Kooperation zwischen dem Schulverband Hunderdorf und Mitterfels ein neuer Schulverbund Hunderdorf-Mitterfels-Stallwang ab dem Schuljahr 2010/11 geplant. Nach Erörterung wurde von den Mitgliedern der Schulverbandsversammlung der Kooperationsvertrag einmütig unterzeichnet, der u.a. Näheres zum Bildungsangebot, Schulaufwand, Schülerbeförderung usw. enthält.
Damit werden gemeinsam im Schulverbund die Voraussetzungen für die Weiterentwicklung zu dem Zukunftskonzept „Mittelschule“ geschaffen. Sie sei eine wohnortnähere echte Alternative zur Realschule und in Anspruch genommen werden sowie breite Akzeptanz finden, so Verbandsvorsitzender Gstettenbauer abschließend.
Angesprochen wurde die vorzeitige Schließung des Lehrschwimmbeckens mit Beginn der Osterferien aus Kostengründen. Vom Schulleiter Reinhard Dietz wurde auf die Problematik der bereits voll belegten Turnhalle verwiesen. Diesbezüglich soll noch eine Alternative abgeklärt werden und sodann eine endgültige Beschlussfassung erfolgen. Zur Information gegeben wurde auch, dass sich die gebundene sowie die offene Ganztagsklasse bewährt haben. „Rund 60 Kinder nehmen am Mittagsessen teil. Es herrscht eine gute Essensatmosphäre und alles hat sich sehr gut eingespielt“, resümierte der Schulleiter.
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