Dass der Tag des offenen Denkmals mit dem deutschen Orgeltag zusammenfällt ist für Hunderdorf ein Glücksfall. Denn die historische Orgel in Hofdorf mit ihrem charakteristischen Klang vereint beides. Denkmal und Orgel. Die Zuhörer, soviel schon mal vorweg konnten ein Konzert der ungewöhnlicheren Art erleben. Als „Special Guest“ konnte diesmal der überregional bekannte Virtuose an der Querflöte Stefan Mutz gewonnen werden, der die Flötenstücke auch selbst in launiger Weise erörterte.
Den Beginn machte Stefan Seyfried an der Orgel mit einer virtuosen Toccata des Hamburger Komponisten Heinrich Scheidemann und einer Canzona sowie des fröhlichen Capriccios Cucu von Johann Kaspar Kerll aus München.
Den in vielen Ländern und Stilen beheimateten Superstar Georg Friedrich Händel konnte anschließend Stefan Mutz musikalisch virtuos dem Publikum präsentieren. Die Sonate in F-Dur, original für Blockflöte, wurde von Stefan Mutz meisterhaft an der Querflöte vorgetragen. Mit seinem glasklaren Ton schaffte er es das Publikum zu begeistern. Die Begleitung erfolgte von Stefan Seyfried am Spinett. Weiter ging es mit einem Andante, das J.S. Bach ursprünglich für Violine solo komponiert hatte und einem Andantino des Salzburger Domorganisten und Vorgänger Mozarts in diesem Amt, Anton Cajetan Adlgasser.
Leonardo Vinci, ein damals berühmter Komponist aus Neapel, wie Stefan Mutz erklärte, und heute leider fast in Vergessenheit geraten ist, stand jetzt auf dem Programm. In genialer Art schaffte es Stefan Mutz dieses überaus anspruchsvolle Werk bravourös zu interpretieren. Begleitet wurde er wieder vom Spinett aus.
Das Andante in C Dur von Josef Haydn dürfte vielen bekannt sein als der zweite Satz aus der Symphonie mit dem Paukenschlag. Haydn hat dieses Werk auch für Tasteninstrument arrangiert und Stefan Seyfried konnte hier die ganze Farbigkeit der Register der Hofdorfer Orgel präsentieren.
Mit leisen und sphärischen Klängen, einem Adagio, ursprünglich für Glasharmonika, von Wolfgang Amadé Mozart beendete Stefan Seyfried schließlich das Konzert.
Mit langanhaltendem Applaus belohnte das teils von weit her angereiste Publikum die Künstler und man darf sich schon wieder auf das nächste Konzert in diesem wunderschönen Ambiente freuen.
Nach dem Konzert informierte Seyfried Interessierte noch über die Funktionsweise und den Bau der Orgel und beantwortete viele Fragen. Nicht wenige waren überrascht, dass dieses kleine Werk einen so enormen und vortrefflichen Klang hervorbringen kann.