„Wir haben insgesamt wieder viel erreicht“, bilanzierte Bürgermeister Hans Gstettenbauer vor rund 45 Zuhörern bei der diesjährigen Bürgerversammlung im Amtshaus. Dabei erläuterte er die wichtigsten Zahlen und Maßnahmen des 3,84 Millionen Euro umfassenden Haushalts 2015 (Vorjahr 4,81 Millionen Euro) und gab auch einen Ausblick auf die Vorhaben der nächsten Jahre. Für die engagierte Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger sprach das Gemeindeoberhaupt allen ein besonderes Dankeschön aus.
Der Bürgermeister Gstettenbauer sprach zunächst den mit 3,84 Millionen Euro aufgestellten Haushalt 2015 gegenüber dem 4,81 Millionen Euro Etat des Vorjahres an. Hauptgrund für diesen größeren Unterschied seien die Investitionen, insbesondere bei der Errichtung des Biomasseheizwerkes sowie beim Straßen-, Wasserleitungs- und Kanalbau. Auf die gewichtigen Einnahmen und Ausgaben eingehend, zeigte der Gemeindechef auch auf, dass gerade im Bereich Schule und Kindergarten viel für die Kinder geleistet werde, aber auch beim Straßenunterhalt einschließlich Winterdienst ergeben sich deutliche Ausgaben. Eine positive Entwicklung gab`s bei der Gewerbesteuer mit einem Plus von 30.000 Euro und bei den Schlüsselzuweisungen (Plus 45.000 Euro). Erfreulich sei, dass der Schuldenstand weiter gesenkt werden konnte und zum Ende dieses Jahres die Pro-Kopf-Verschuldung in der 1.054 Einwohner zählenden Gemeinde nur noch 33 Euro beträgt. Nicht berücksichtigt sei allerdings die Kreditaufnahme für das Biomasseheizwerk, dessen Kosten von den Entgelten für die Wärmelieferung und der Stromabgabe gedeckt werden. Für die kostendeckend zu betreibende Abwasserbeseitigung und Wasserversorgung werden gerade die Neukalkulationen für die Beiträge und Gebühren durchgeführt und noch in diesem Jahr vom Gemeinderat beschlossen.
Mit ein Schwerpunkt der Investitionen in 2015 stellen die rund 293.000 Euro Ausgaben zur Restfinanzierung der zentralen Nahwärmeversorgung dar, dessen Gesamtkosten 1,94 Millionen Euro betragen. 54 Gebäude im Ortskern sind an diese im Juli 2014 in Betrieb genommene, umweltfreundliche Wärmeversorgung angeschlossen, zeigte sich Bürgermeister Gstettenbauer erfreut. Mit einem Kostenanteil von rund 177.000 Euro beteiligte sich Windberg im Rahmen der kommunalen Zusammenarbeit bei der Gemeinde Hunderdorf für fünf der insgesamt 17 neuen Krippenplätze bei der Kindertagesstätte „St. Nikolaus“ in Hunderdorf. Hierzu stehe eine staatliche Zuwendung von 131.000 Euro in Aussicht. Für die Oberbauverstärkung bei der Gemeindeverbindungsstraße Windberg-Oberbucha betrugen die Ausgaben 541.705 Euro gegenüber einen bewilligten Zuschuss von 240.000 Euro. Für weitere Straßenbaumaßnahmen, darunter die Deckschicht im Baugebiet Hochfeld II, wurden 36.000 Euro aufgewendet. Zudem schlugen zu Buche die Kanalsanierung in der Kreuzbergstraße mit knapp 11.000 Euro und der Wasserleitungsbau Kreuzbergstraße/Steinhöhe mit einer Restfinanzierung von etwa 64.000 Euro der Gesamtkosten von rund 218.000 Euro. Zur Renovierung der Pfarr- und Klosterkirche und zum Anbau des Klosters wurde vom Gemeinderat je ein Zuschuss von 30.000 Euro bewilligt, der je in fünf Jahresraten von jeweils 6.000 Euro ausbezahlt wird.
Ein Baugrundstück sei derzeitig noch in der Hochfeldstraße verfügbar, das vorrangig an Gemeindebürger veräußert würde, zeigte der Bürgermeister auf. Allerdings werde das Grundstück an vorgemerkte, auswärtige Interessenten verkauft, soweit nicht bis Anfang des Jahres 2016 ein Bürger aus Windberg sein Interesse bekundet.
Er berichtete fortfahrend über die Fortschritte beim Breitbandausbau. In dem im Juni geschlossenen Kooperationsvertrag mit der Telekom wurde ein eigenwirtschaftlicher Ausbau des Hauptortes Windberg vereinbart. Für den Bereich des Meidendorf / Irensfelden erfolge ein Ausbau im Rahmen des staatlichen Förderprogrammes, wobei die Gemeinde eine Wirtschaftlichkeitslücke von 42.190 Euro zu finanzieren habe. Dafür stehe eine Zuwendung durch Freistaat Bayern von 29.533 Euro und eine Landkreisförderung von 1.919 Euro in Aussicht. Voraussichtlich Ende des Jahres 2016 stehe das schnelle Internet zur Verfügung. Auch die weiteren Ortsteile profitieren vom Ausbau durch eine deutliche Verbesserung, auch wenn dann dort nicht von einer Bandbreite von mindestens 30 Mbit/s ausgegangen werden könne.
„Für 2016 werden zudem vielfältige Aufgaben auf die Kommune zukommen“, so Gstettenbauer. Er zeigte mit der Sanierung und neuem Konzept für das vormalige Schulhaus, die Sanierung von verschiedenen Gemeindestraße, insbesondere Siedlungsstraßen, der Fortführung der Instandsetzung des Kanalnetzes, die Vorplatzgestaltung beim Amtshaus, den Unterhaltungsmaßnahmen beim Dorfweiher an der Klostergasse sowie dem Bau von Lagerungsbuchten beim Bauhof angestrebte Maßnahmen auf. Auch der heuer verschobene Besuch in der französischen Partnergemeinde Abos werde nun in der zweiten Augusthälfte 2016 nachgeholt. Zum Schluss lies der Bürgermeister in der Bildpräsentation Ereignisse in Pfarrei und Kloster sowie die mannigfaltigen Vereins- und Feuerwehraktivitäten Revue passieren, die für ein buntes Leben im Klosterdorf sorgten. „Eine erfolgreiche Arbeit in der Gemeinde sei auch auf die ständige Unterstützung der Mitbürgerinnen und Mitbürger angewiesen“, resümierte das Gemeindeoberhaupt und dankte allen für die engagierte Mitarbeit. In der anschließenden Diskussion konnten die Fragen zum Schulhausumbau, zur Nahwärmeversorgung und zu den Straßenausbaubeiträgen für die Kreuzbergstraße beantwortet werden.